Sommerferien alleine mit den Eltern auf einer Segelyacht im Mittelmeer. Oscar (10) ist langweilig. Da taucht etwas vor ihnen im Wasser auf. Zwei Kinder, die sich nur mit Mühe an einem Schwimmreifen halten können und die drohen zu ertrinken. Oskars Eltern zögern natürlich nicht und retten die beiden. Nala (10) und ihr kleiner Bruder Moh (ungefähr 6) müssen bereits Entsetzliches hinter sich haben. Oscars Eltern wollen nun zwar helfen, aber nur bedingt. Sie wollen die Geschwister in eine griechische Hafenstadt bringen und dort bei einer Flüchtlingshilfe "abgeben". Aber egal, welche Stadt oder Insel sie ansteuern, nirgends wird ihnen geholfen, ohne Papiere dürfen sie mit den Kindern oftmals nicht mal an Land. Und je länger Nala und Moh bei Oscar und seinen Eltern sind, desto mehr wird Oscar klar, dass man Kinder nicht einfach so irgendwo abgeben kann. Egal, ob Griechenland, Italien oder Spanien
Cornelia Franz konzentriert sich ganz auf die "Irrfahrt" der Familie und legt den Schwerpunkt auf Oscars Perspektive, lässt aber immer wieder in ganz kurzen Einschüben auch die geflüchteten Kinder untereinander in ihrer Sprache (durch andere Typographie deutlich) sprechen, so dass deren Not und Fluchttrauma erkennbar werden. Dank dem Zusammenhalt der Geschwister und dem Zusammenwachsen der drei Kinder scheint ein glückliches Ende möglich. Ein prägnantes Buch zum Thema Verantwortung und Mitmenschlichkeit. Für jeden Bestand! Anna Winkler-Benders
(medienprofile-Rezension; ausgezeichnet vom Borromäusverein e.V. als Religiöses Kinderbuch des Monats April 2021)
Der langweiligste Urlaub aller Zeiten? Von wegen!
Vier Wochen Segeltörn im Mittelmeer mit seinen Eltern: Oscar hat schon am dritten Tag keine Lust mehr. Doch dann fischen sie zwei vollkommen erschöpfte Kinder in einem Rettungsring aus dem Wasser. Es sind Nala und ihr kleiner Bruder Moh, die von einem Flüchtlingsboot gefallen sind. Nun beginnt eine Odyssee von Land zu Land: Nirgends dürfen die Kinder von Bord. Und je länger die Reise dauert, desto mehr freunden sie sich mit Oscar an. Schließlich kann er sich gar nicht mehr vorstellen, die beiden einfach in irgendeinem Flüchtlingslager zurückzulassen, wie von seinen Eltern geplant ...
Wenn aus Fremden Freunde werden
Seit vielen Jahren erreichen uns Bilder und Nachrichten von dem unvorstellbaren Elend der Geflüchteten im Mittelmeer. Es ist gar nicht so leicht, Kindern zu vermitteln, was diese Menschen durchstehen müssen und warum ihnen dennoch oft nicht geholfen wird. Dieses Buch hilft dabei, indem es den Flüchtenden
ein Gesicht und eine Stimme gibt, ihr Leid (be)greifbar macht und konsequent aus einer kindlichen Perspektive erzählt ist.
Trotz des ernsten Hintergrunds ist "Calypsos Irrfahrt" aber auch zu Herzen gehende Freundschaftsgeschichte und turbulentes Abenteuer. Ein in vielerlei Hinsicht wertvolles Buch, das sich durch seine Mischung aus Unterhaltung und thematischer Aktualität auch als Schullektüre empfiehlt - ausgezeichnet mit dem Hamburger Literaturpreis und dem Friedrich-Glauser-Preis!
Cornelia Franz kann sich ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen. Als Kind war die Hamburgerin eine Leseratte, später studierte sie Literaturwissenschaft, machte eine Ausbildung im Verlag und arbeitete als Lektorin. Seit 1993 schreibt sie Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in verschiedenen Verlagen erscheinen - so etwa bei Carlsen ihr mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnetes Kinderbuch "Calypsos Irrfahrt".
"Realistisch und warmherzig erzählt dieses Kinderbuch die Geschichte vieler Flüchtlinge [...]." Lesetoll e.V. Heidrun Weber Ostfriesische Nachrichten 20220701