Couscous mit Zimt

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 Borromäusverein e.V.
Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von Lisa und ihrer Mutter Marie erzählt, wobei wir Marie quasi zuhören, was sie ihrer Tochter schildert. Lucile, die Großmutter begrüßt die Leser/-innen in einem Prolog, der sofort neugierig macht: Was für eine Frau! Das sagen alle über Lucile, die sie kannten. Für ihre Kinder ist das auch ein Verdikt. Lisa kennt die Großmutter nur von jährlichen Besuchen in Paris. Nach dem Tod der Großmutter und der Mutter versucht sie, das Puzzle der Familiengeschichte zusammenzusetzen und dabei auch zu verarbeiten, was ihre Mutter ihr aufgebürdet hat. Denn ständig war Lisa in Sorge um die alkoholkranke, suizidgefährdete Mutter, die wiederum versucht, den Schatten ihrer Mutter abzuschütteln. Spannend verwoben mit den Psychodramen der Familie ist das Zeitgeschehen. Lucile, geboren in Tunesien muss ein neues Leben für ihre kleine Familie aufbauen, als die Franzosen nach dem Ende der Kolonialzeit Tunesien verlassen müssen. Marie fühlt sich heimatlos, sie hat sich als Tunesierin gefühlt, wurde aus ihrem Land weggerissen. So richtig lebt sie wieder auf, als sie aus der Provinz nach Paris geht zum Studium und dort den Mai 68 erlebt. Als Lisa im Jahr 2016 die Wohnung der Großmutter auflöst, protestieren die junge Leute dort wieder und unterstützen Flüchtlinge, die in der Stadt von Ort zu Ort gejagt werden. Wird sie hier Trauerarbeit um ihre Mutter leisten können, sich selbst ein wenig lösen von den Schatten ihrer Geschichte? - Elsa Köster (36) ist die Tochter einer Französin mit tunesischem Hintergrund und eines Norddeutschen mit US-amerikanischer Auswanderungsgeschichte. Identität und Heimat, diese Themen hat sie vor dem tunesisch-französischen Hintergrund in ihrem Romandebüt entwickelt und bezieht auch die aktuellen Debatte über Flüchtlinge mit ein. Koester schreibt darüber mit großer Leichtigkeit und ihre Geschichte entwickelt einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Unbedingt empfehlenswert. Gabie Hafner

(medienprofile-Rezension; ausgezeichnet vom Borromäusverein e.V. als Roman des Monats Feburar 2021)

Elsa Koester porträtiert drei charakterstarke Frauen, deren Schicksale von gesellschaftlichen Umbrüchen und Krisen gezeichnet sind. Die hinreißende Leichtigkeit, mit der sie die Perspektiven von drei Generationen verwebt, die gewinnende Eigenwilligkeit ihrer Figuren und der gesellschaftlich-scharfsichtige Blick der Autorin machen »Couscous mit Zimt« zu einer mitreißenden Lektüre, ein Familienroman voller emotionaler Wärme, Empathie und einer sprühenden Lust am Erzählen.Zigaretten, Cognac und Bücher - ihre letzten Jahre verbringt die über hundertjährige Lucile am liebsten lesend im Bett ihrer Pariser Wohnung. Als kurz nach Luciles Tod auch ihre Tochter Marie stirbt, erbt Lisa das Appartement in der Avenue de Flandre. Ihr bleiben nur noch die Erinnerungen an die zwei eigenständigen, vom Leben gezeichneten Frauen der Familie. Das Verhältnis von Mutter und Großmutter war explosiv. Die starke, aber auch selbstbezogene Französin Lucile musste nach der Unabhängigkeit Tunesiens mit ihren
Töchtern überstürzt nach Frankreich fliehen, ein Heimatverlust, den die in Tunesien geborene, temperamentvolle Marie nie verwunden hat. »Fische haben empfindliche Füße«, pflegte Marie zu sagen, die immer wieder ins Straucheln geriet bei dem Versuch, im neuen Land Fuß zu fassen. Der schmerzhafte Abschied von Tunesien, die erste dramatische Liebe im Pariser Mai 1968, die Flucht vor den Übergriffen Luciles nach Berlin, wo Lisa Jahre später zur Welt kam - von all dem hat Marie ihrer Tochter erzählt. Doch kann Lisa den Erzählungen ihrer Mutter trauen?
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