»Was ist ein Leben, wenn es nicht erzählt wird«

Eine Frau - ein Jahrhundert. Linien, Worte, Freundschaften

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»Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten.« Walter BenjaminWulf Herzogenrath zeichnet das Leben seiner Mutter Gertraudt Schaefer nach, das von der Jahrhundertwende, über den Ersten und Zweiten Weltkrieg, bis hin zur Teilung Deutschlands und der Wiedervereinigung reicht - Jahre der Katastrophen und des Aufbaus, der politischen und künstlerischen Umbrüche.Schon als Heranwachsende kam Gertraudt Schaefer mit avantgardistischen Strömungen in Verbindung, die sich als Brennpunkte innovativer Persönlichkeiten und Institutionen herausstellen sollten: Hellerau (Émile Jaques-Dalcroze), Hiddensee (Hiddenseer Künstlerinnenbund), Ober-Hambach (Odenwaldschule, Edith und Paul Geheeb), Berlin (Alice Salomon, Erna Lenvai-Dircksen, der Lette-Verein), Dornbach (Rudolf Steiner, Marie Steiner von Sivers).Der Band präsentiert erstmals eine AuswahlvonGertraudt Schaefers visuellen Arbeiten (Zeichnungen, Illustrationen, buchbinderische Handwerkskunst) sowie Gedichte un
d Geschichten, Tagebücher und Aufzeichnungen. Eine besondere Rolle nimmt die umfangreiche Korrespondenz mit ihren Freunden und zahlreichen Verehrern ein. Neben enthusiastischen Briefen des Dichters Walther Georg Hartmann und Liebesbriefen des New Yorker Pelzhändlers Ernst Stein wird erstmals der Briefwechsel mit dem Bewunderer ihrer Lyrik, Wolf von Niebelschütz, Autor des Romans »Der blaue Kammerherr«, betrachtet und in Auszügen veröffentlicht.Das Buch ist in einem Schuber.

Wulf Herzogenrath, geb. 1944, promovierte über die Wandbilder Oskar Schlemmers. Viele Veröffentlichungen zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, mit Schwerpunkten Bauhaus, Medienkunst und Kunstvermittlung. 1973-1989 Direktor des Kölnischen Kunstvereins, 1989-1994 Hauptkustos der Nationalgalerie Berlin. 1994-2011 Direktor der Kunsthalle Bremen. Seit 2012 Leiter der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste. Er lebt in Berlin und Köln.
Gertraudt Fatumea Schaefer Mimchen Herzogenrath (1905 Samoa -1996 Bremen) entstammte mütterlicherseits einer jüdischen Künstlerfamilie, der die Mutter Agnes Schaefer, eine Fotografin, sowie die Malerinnen Susanne Ritscher und Käthe Loewenthal angehörten. Die Herrschaft der Nationalsozialisten ging nicht spurlos am Leben ihrer Familie vorbei: Die Mutter beging 1933 Selbstmord; Käthe Loewenthal wurde 1943 als entartete Künstlerin deportiert und ermordet. Gertraudt Schaefer gelang es, die NS-Diktatur unbeschadet zu überstehen.
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