Postmigrant Turn

Postmigration als kulturwissenschaftliche Analysekategorie

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Der Band will mit dem Begriff des 'Postmigrant Turn' eine Debatte anstoßen: Wie kann die postmigrantische Perspektive für kulturwissenschaftliche Untersuchungen als Analysekategorie nutzbar gemacht werden?

Die Argumentation für eine postmigrantische Theoriewende soll der Steigerung von Sichtbarkeit marginalisierter künstlerischer Praktiken und Stimmen zuarbeiten und - an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft - kritische wie produktive Diskussionen rund um das Themenfeld Postmigration anstoßen. Deshalb sollen auch solche Stimmen zu Wort kommen, die sich außerhalb des Universitären mit der Bezeichnung 'postmigrantisch' identifizieren und die noch stärker in akademische Diskurse Eingang finden sollten.

Ähnlich der postkolonialen Perspektive wird die postmigrantische Linse zur Betrachtung gesellschaftlicher (Macht-)Strukturen herangezogen. Aus der Position der Critical-Whiteness-Forschung geht es ferner darum, einen Beitrag zur (An-)Erkennung von strukt
urellem und institutionellem Rassismus zu leisten und Diskurshoheiten einer weißen Dominanzgesellschaft zu hinterfragen.

Interessanterweise bedienen sich in den letzten Jahren immer häufiger Autor_innen, Künstler_innen, Schreibkollektive und Theater des Terminus der Postmigration, teilweise wird er als Selbstbeschreibung und Kampfbegriff mit selbstermächtigendem Potenzial verwendet. Postmigration als Label eines weiß-dominierten Buchmarktes oder als aktivistische Selbstpositionierung - eine umfassende Theoretisierung wie kritische Reflexion der Verwendung des Begriffs ist die Aufgabe einer engagierten Kulturwissenschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts.

Die zentralen Fragen des Bandes lauten: Was bedeutet ein Postmigrant Turn? Welche Gegenstände nimmt er in den Fokus? Welche Analysemerkmale hält er bereit? Die beispielhaften Untersuchungen des Bandes dienen dazu, einen Perspektivwechsel und eine Diskursverschiebung aufzuzeigen, und argumentieren dafür, Postmigration al
s kulturwissenschaftliche Analysekategorie zu etablieren.


Rahel Cramer (Dr.) promovierte nach einem Studium der Erziehungs- und Sprachwissenschaften an der Universität Hamburg und der Griffith University Brisbane zum Thema Nationalism in Business Discourses an der Macquarie University Sydney (2019). Sie forschte und lehrte an der University of Calgary, Griffith University und der Macquarie University in den Bereichen Germanistik und Linguistik. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Intersektion von kulturellem Nationalismus und Globalisierung, Multimodalität und Diskursanalyse, Postmigration und Mehrsprachigkeit.

Jara Schmidt (Dr.) studierte Anglistik, Germanistik und Neuere Geschichte an der Universität Hamburg, wo sie 2019 im Fach Germanistik (Interkulturelle Literaturwissenschaft) promovierte. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Interkulturalität, postmigrantische und postkoloniale Diskurse in Literatur und Kultur, Gender und Queer Studies. Zusammen mit Jule Thiemann koordiniert sie das F
orschungsnetzwerk "Widerständige Praxen. Postmigration in Literatur, Medien und Sprache der Gegenwart" (https://wipra.hypotheses.org), aus dem der im Neofelis Verlag erschienene Band Reclaim! Postmigrantische und widerständige Praxen der Aneignung hervorging.

Jule Thiemann (Dr.) absolvierte nach einem Studium der Germanistik, Anglistik und Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg und der Victoria University Wellington eine Doppelpromotion an der Universität Hamburg und der Macquarie University Sydney (2016-2019). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Postmigration, Urban Humanities, Ecocriticism. Zusammen mit Jara Schmidt koordiniert sie das Forschungsnetzwerk "Widerständige Praxen. Postmigration in Literatur, Medien und Sprache der Gegenwart" (https://wipra.hypotheses.org), aus dem der im Neofelis Verlag erschienene Band Reclaim! Postmigrantische und widerständige Praxen der Aneignung hervorging.
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