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Deutsch- und hebräischsprachige Gedichte. Jubiläums-Ausgabe zum hundersten Geburtstag des Dichters (1922-2022)

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Eine "über Länder und Zeiten hinweg Sehnsucht erweckende Stimme" erklingt in der Lyrik Manfred Winklers, weckt Neugier, wirbt um Verständnis.

Aus Czernowitz - Geburtsstadt von Paul Celan und Rose Ausländer - verschlug es den Dichter nach Shoa, Deportation und bleiernen Nachkriegsjahren im kommunistischen Rumänien ins "Altneuland" Israel, wo er vor dem Hintergrund der Intifada deutsche und hebräische Lyrik schrieb.

Winklers Verse schöpfen aus seiner reichen verinnerlichten Lebenserfahrung wie aus dem Arsenal zahlreicher Kulturen und Literaturen. Erinnerung und Abwehr des Vergessens, Krieg und politische Wirren, Ortswechsel und das unruhige Suchen nach Orientierung, Nähe und Gemeinsamkeit, menschliche Endlichkeit und immer wieder: die Grenze als kritische Größe des Lebens - das sind Themen, denen sich der Lyriker mit unerbittlicher Aufrichtigkeit stellt. In einzigartig unprätentiösen, suggestiven Zeilen und einer Sprach
e von fast archaischer Schlichtheit.

Manfred Winklers deutsch- und hebräischsprachige Lyrik wird hier aus Anlass seines 100. Geburtstages erstmals in einem Band ediert, ergänzt durch eine Auswahl unveröffentlichter Gedichte aus dem Nachlass.

MANFRED WINKLER ist Lyriker, Bildhauer, Maler und Übersetzer Paul Celans ins Hebräische. Am 27. Oktober 1922 in Putila nahe Czernowitz geboren, nach Shoa und Deportation im Zuge der rumänischen Repatriierung der Juden in Israel neu beheimatet, war Winkler bis 1981 als Leiter des "Theodor-Herzl-Archivs" und Lektor der Herzl-Edition tätig. Danach wirkte er als freier Schriftsteller im Jerusalemer LYRIS-Dichterkreis. Aufgrund seiner deutschsprachigen Publikationen wurde er in den Internationalen PEN berufen. Für seine hebräische Lyrik wurde ihm 1999 der große Preis des Israelischen Ministerpräsidenten für Lyrik verliehen. Manfred Winkler starb am 12. Juli 2014 in Tsur Hadassah. Seine bleibende Bedeutung besteht in der Vermittlung zwischen europäischen und orientalischen Sprachen und Kulturen. Sein Werk steht exemplarisch für die Begegnung zwischen dem deutschen und hebräischen Sprachraum: Nebst dem mehrsprachig geprägten deutschen Idiom seiner multikulturellen Herkunftsregion Bukowin
a und der damit aufgerufenen Sphäre von humanistischer Gesinnung macht es auf beeindruckende Weise die kulturelle Sphäre der orientalischen Welt mit ihrer spezifischen Sprachfärbung vernehmbar.
MONICA TEMPIAN, geboren 1972 in Neumarkt (Rumänien), lebt in Wellington (Neuseeland). Studium der Germanistik und Anglistik in Klausenburg. Promotion 2002 im Rahmen eines internationalen Austauschs mit der Université de Genève. Seit 2006 Dozentin für Deutsche und Europäische Studien an der Victoria University of Wellington. Forschungsschwerpunkte: deutsch-jüdische Literatur und Kultur; Exilforschung; deutschsprachige Literatur des osteuropäischen Raumes. Zahlreiche akademische Publikationen, zuletzt: Maria Dronke. Glimpses of an Acting Life (2020). Herausgeberin (mit Hans-Jürgen Schrader) der deutschsprachigen Lyrik Manfred Winklers in der kommentierten Ausgabe Haschen nach Wind. Die Gedichte (2018).
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