Michel Houellebecq, Ökonom

Eine Poetik am Ende des Kapitalismus

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medienprofile-Rezension

Aufrüttelnde Analyse der Romane des französischen Autors, der Liberalismus und Kapitalismus als menschenfeindliche Ideologien demaskiert.
Dass der renommierte, beim Anschlag auf Charlie Hebdo am 7. Jan. 2015 getötete französische Wirtschaftswissenschaftler sich ausgerechnet der Romane Houellebecqs bedient, um an und mit ihnen das Versagen der liberalistisch-kapitalistischen Wirtschaftsideologie zu belegen, hat seinen Grund darin, dass er der Ansicht ist, dass es "bisher noch keinem Schriftsteller gelungen (sei), das ökonomische Unbehagen, das unser Zeitalter vergiftet, so exakt zu erfassen, wie es Michel Houellebecq gelungen ist" (S. 20), der bekanntlich kein Ökonom ist. In seinem "kleinen Essay" (S. 131) polemisiert der Autor vehement gegen die Theorien der geläufigen Wirtschaftswissenschaften (er akzeptiert nur J.M. Keynes) und er will "die traurige Moral und die große Zerstörungskraft enthüllen (...) die sich unter den Lumpen einer vorgeblichen Wissenschaft verbergen." (S. 131) In seiner düster-polemischen Analyse rechnet er mit dem zerstörerischen Konkurrenzsystem von Wirtschaftsliberalismus und Kapitalismus ab, da die beiden ineinander verschränkten Ideologien nur Hass und Zwietracht säen und letztlich das Verderben der Menschheit zur Folge haben. Beide Ideologien korrespondieren nach Houellebecq (und Maris) mit einem zutiefst inhumanen Menschenbild. Die liberalistische Grundannahme, dass sich das größtmögliche Glück aller dann ergebe, wenn jeder einzelne seine eigenen Interessen verfolge, erweise sich als zerstörerisch - für die Menschen und den Planeten: "Altruismus und Kooperation sind ebenso antiökonomische Begriffe wie Mitgefühl, Güte, Großzügigkeit und natürlich Liebe ..." (S. 129). Ein aufrüttelndes, zum Nachdenken anregendes Buch, das man dringend empfehlen kann, gerade weil es sich diametral zum Mainstream positioniert und weil es einen völlig ungewohnten Blick auf Houellebecqs Romane erlaubt.

Das houellebecqsche Universum ist eines, in dem sich Individuen in stetiger Konkurrenz miteinander befinden. Allein das (schwindende) Ideal der Liebe könnte aus diesem auf Dauer für alle unbefriedigenden Kreislauf befreien. Bernard Maris' Buch bietet nicht nur eine fundierte Gesellschaftskritik, sondern auch einen Schlüssel zum Verständnis des Werks eines der wichtigsten Autoren der Gegenwart.»Dieses kleine, aber feine Buch ist zugleich ein Pamphlet gegen den ökonomischen Liberalismus und eine Würdigung des visionären Talents von Houellebecq.« VAR MATIN»Bernard Maris demonstriert, mit welcher Meisterschaft Houellebecq die Auswüchse der kapitalistischen Gesellschaft aufzeigt, die wir heute erleben.« LE JOURNAL DU MEDECIN»Kein anderer Schriftsteller hat die ökonomische Malaise, die unsere Epoche vergiftet, so vollständig durchdrungen wie Houellebecq.« BERNARD MARIS

Bernard Maris, geboren 1946 in Toulouse, war ein französischer Wirtschaftswissenschaftler, Journalist und Autor. 2011 wurde er Mitglied des Aufsichtsrats der Banque de France. Neben mehr als einem Dutzend Büchern zu Wirtschaftsthemen hat Maris drei Romane und zwei Essays veröffentlicht. Er schrieb zudem für mehrere Magazine, u. a. für Le Figaro, Le Monde und für Charlie Hebdo, wo er meistens das Pseudonym Oncle Bernard benutzte. Maris wurde am 7. Januar 2015 bei demTerroranschlag auf die Redakti
BERND WILCZEK, geboren 1975, arbeitete mehrere Jahre als Universitätslektor in Frankreich. Er übertrug u. a. André Glucksman, Maurice Blanchot und Paul Virilio ins Deutsche.

"Schlauer und an vielen Stellen sehr witziger Essay." Julia Encke, F.A.S "Maris stellt seinen Freund als Autor dar, der die Vergänglichkeit thematisiert und die im Kapitalismus verloren gegangene Sehnsucht nach Liebe." Brigitte Schwens-Harrant, DIE FURCHE "Witzig und kenntnisreich geschrieben. Absolut lesenswert." Dani Levy,3SAT KULTURZEIT "Bernhard Maris' Buch bietet nicht nur eine fundierte Gesellschaftskritik, sondern auch einen Schlüssel zum Verständnis des Werks von einem der wichtigsten Autoren der Gegenwart." STADTZAUBER KULTURMAGAZIN
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