Asylverfahren sind voller Wissenslücken. Informationen aus fernen Staaten sind schwer zu beschaffen und die Asylentscheidung ist eine Risikoprognose über eine unsichere Zukunft. Das Buch folgt dem Weg des Landeswissens von der richterlichen Ermittlung bis zur Verwendung in Urteilstexten. Anhand von über 40 Interviews an Verwaltungsgerichten sowie einer Analyse der Rechtsprechung zu Militärdienstverweigerern aus Syrien und zur humanitären Notlage in Afghanistan wird gezeigt, wie Richter:innen sowohl Beweisnot als auch Informationsflut bewältigen und wie sie auf Basis der gleichen Herkunftslandinformationen zu unterschiedlichen Lagebewertungen und damit einer uneinheitlichen Entscheidungspraxis gelangen.
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