Chorwettbewerbe in Deutschland zwischen 1841 und 1914

Traditionen - Praktiken - Wertdiskurse

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Chorwettbewerbe waren im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in Deutschland verbreitet, zugleich allerdings heiß umstritten. Denn das Format, das wesentliche Anregungen aus Belgien und der Schweiz erfuhr, konfligierte aus Sicht seiner Kritiker mit zentralen Werten der auf Gemeinschaftsbildung, nationale Sammlung und Pflege des 'deutschen Liedes' ausgerichteten deutschen Sängerbewegung. Befürworter hingegen sahen in den Wettbewerben ein adäquates Mittel, die Leistungsfähigkeit der Laiensänger in den Gesangvereinen zu steigern, verbanden damit geschäftliche Interessen oder hofften bei Erfolgen auf Prestigegewinne.

Christoph Müller-Oberhäuser arbeitet erstmals die Geschichte der Chorwettbewerbe bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs auf breiter Quellengrundlage umfassend auf. Die Praktiken der Wettbewerbsorganisation und -durchführung sowie die Funktion des Formats für die verschiedenen Gruppen der Beteiligten stehen dabei ebenso im Fokus wie die Diskussionen in den Fachze
itschriften über dessen Legitimität. Dabei wird deutlich, dass Chorwettbewerbe trotz aller Kritik attraktiv blieben, weil sie sich sowohl mit künstlerischen als auch politischen Interessen verbinden ließen und zudem Anlässe für Geselligkeit und Unterhaltung darstellten.

Christoph Müller-Oberhäuser lehrt und forscht als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Musikwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte musikbezogener Konkurrenzen, die bildliche Darstellung von Musik und des Musizierens mittels Fotografie und auf Bildpostkarten sowie das Musiktheater mit zeitgeschichtlicher Thematik.
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