Die Zahl der Paare, bei denen die Frauen mit über 40 Jahren, Männer über 50 Jahren Eltern werden, steigt von Jahr zu Jahr. Das hat Vor-, aber auch Nachteile für die Kinder wie auch die Eltern. Zwar profitieren die Kinder oft davon, dass die Eltern mehr Zeit für die Kinder haben, gelassener, oft auch finanziell gut gestellt sind, doch haben die Kinder oft Probleme mit den traditionellen Wertvorstellungen, vielfach gibt es keine Großeltern mehr, die helfen können, und manchmal müssen sogar die Kinder frühzeitig ihre alten Eltern pflegen. Die Ursachen der späten Geburten liegen, grob gesagt darin, dass die Paare in jüngeren Jahren keine Zeit für Kinder haben. Sie müssen studieren, sich in einem Beruf etablieren und wollen auch Karriere machen. Das dauert und es birgt Risiken in sich. Gelingt eine gesunde Geburt, wird das Kind oft verwöhnt, es pendelt zwischen Rebellion und Anpassung, manche schämen sich wegen des Alters ihrer Eltern. So will dieses Buch mit seinen zahlreichen Berichten von spät geborenen Kindern vor allem Verständnis füreinander schaffen und auf die Bedeutung der gegenseitigen Information und Kommunikation hinweisen. Ein gelungener Beitrag zu einem in seiner Bedeutung sicher noch wachsenden Thema. Michael Mücke
(medienprofile-Rezension; ausgezeichnet vom Borromäusverein e.V. als Roman des Monats April 2022)
Die Zahl der Paare, die mit über 40 Eltern werden, steigt von Jahr zu Jahr. Was bedeutet das eigentlich für die Kinder? Sie profitieren zwar davon, dass ihre Mütter und Väter oft mehr Zeit und Aufmerksamkeit für sie haben, müssen aber den großen Altersabstand in Kauf nehmen. Häufig fehlen auch Großeltern oder Geschwister. Ein Kind später Eltern zu sein, hat Vor- und Nachteile. In jedem Fall prägt es für das ganze Leben.
Eric Breitinger versammelt zum ersten Mal Erfahrungen erwachsener spätgeborener Kinder, zieht Expertenstimmen und Forschungsergebnisse hinzu und lässt seine eigene Geschichte mit einfließen. Ein einfühlsamer Impulsgeber für Eltern und Kinder.
Jahrgang 1962, Studium der Geschichte und Ausbildung an der Journalistenschule MAZ in Luzern, Reportagen für die Weltwoche und die ZEIT, erhielt 1998 den Ersten Preis im Journalistenwettbewerb der Robert-Bosch-Stiftung, arbeitet gegenwärtig beim Schweizer Konsumentenmagazin saldo und als freier Autor für die NZZ Folio, lebt mit seiner Familie in der Schweiz, für »Vertraute Fremdheit. Adoptierte erzählen« (Ch. Links, 2011) erhielt er den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2012.
Der Journalist Eric Breitinger hat rund 25 Betroffene befragt und sein einfühlsames Werk mit Forschungsergebnissen und Tipps angereichert. Sein Buch plädiert für mehr Offenheit zwischen Eltern und späten Kindern - und für mehr Mut, in jüngeren Jahren Kinder zu bekommen. Christiane Ruoß, General-Anzeiger