Mit Freude lernen - ein Leben lang

Weshalb wir ein neues Verständnis vom Lernen brauchen. Sieben Thesen zu einem erweiterten Lernbegriff und eine Auswahl von Beiträgen zur Untermauerung

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Etablierte Erkenntnisse der Reformpädagogik werden durch Erkenntnisse der modernen Neurobiologie begründet.
Lernen ist der Motor der Evolution, denn jede Veränderung erfordert eine Reaktion in Form von Lernen. Deshalb ist Lernen ein natürliches, dem Menschen inhärentes Bedürfnis, das insbesondere beim Kind ganz ausgeprägt ist, das uns aber das ganze Leben hindurch begleitet, denn die Plastizität des menschlichen Gehirns bleibt bis ins höchste Alter erhalten. Doch durch die zum Zweck des Lernens geschaffenen Einrichtungen werde die "angeborene Lernlust des Menschen in Lernfrust verwandelt" (S. 7). Voraussetzung für Lernen ist nach Hüther, dass das zu Lernende für das Individuum bedeutsam ist und dass es "unter die Haut geht", also emotional berührt. Ferner setzt Lernen nach Ansicht des Autors ganz wesentlich stabile vertrauensvolle Beziehungen und einen angstfreie Atmosphäre voraus. Für die Schule und alle lehrenden Institutionen bedeute dies ein grundlegendes Umdenken. Aufgabe der Lehrer ist also, statt Druck auszuüben und zum Wettbewerb anzustacheln zum Lernen "einzuladen" und "zu ermutigen" (S.167). In seinen Ausführungen wiederholt der Autor etablierte Erkenntnisse der Reformpädagogik und begründet diese mit Erkenntnissen der modernen Neurobiologie. Im Hinblick auf die Konkretisierung seiner sehr allgemein gehaltenen Ausführungen für den Schulalltag bleibt er leider doch recht vage. Kann man lesen - muss man nicht.

"Hurra, Ferien!", "Endlich Urlaub!" - Wir alle kennen das. Weshalb wollen eigentlich die meisten Kinder spätestens nach der ersten Klasse vom Lernen nichts mehr wissen? Weshalb nutzt der Knirps, der als Baby lustvoll die Welt entdeckt hat, spätestens jetzt seine Kreativität nur noch, um dem Lernen möglichst zu entfliehen? Weshalb empfindet kaum ein Erwachsener Lernen als Bereicherung des eigenen Lebens und als zutiefst lustvoll und beglückend? Gerald Hüthers Antwort: Weil unser Verständnis von "Lernen" historisch und gesellschaftlich verkrüppelt wurde. Weil wir Lernen in den engen Rahmen einzwängen, den die speziell zu diesem Zweck geschaffenen Einrichtungen vorgeben. Weil wir nicht mehr wissen, dass Lernen für uns Menschen lebensnotwendig ist. Das zuzulassen, war ein Fehler. Aber aus Fehlern können wir lernen. Lernen heißt nicht weniger, als lebendig zu bleiben. Wer nichts mehr lernt, ist tot.

Gerald Hüther zählt zu den bekanntesten Hirnforschern im deutschsprachigen Raum, ist Autor zahlreicher (populär-)wissenschaftlicher Publikationen und Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung.
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