Heute wär ich mir lieber nicht begegnet

Roman

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medienprofile-Rezension

Empfindungen und Lebensansichten einer Frau, die zu einem Verhör vor dem Geheimdienst eines totalitären Staates geladen ist.
Eine junge Frau ist zum Geheimdienst bestellt. Auf der Straßenbahnfahrt zum Verhör tauchen Szenen aus ihrem Leben auf. Bilder ihrer ersten Ehe mit dem Sohn eines Kommunisten, der dafür sorgte, dass ihre Großeltern deportiert wurden; Bilder aus ihrer Kindheit, die bestimmt war durch das schmerzhafte Suchen nach ersten sexuellen Erfahrungen mit ihrem Stiefvater, aus der Zeit mit ihrer Freundin Lilli, die nur alte Männer liebte und die auf der Flucht erschossen wurde. Nur zeitweise und in Augenblicken gelang ihr das Leben mit ihrem zweiten Mann... An diesem Tag nun bedrängt sie alles, sie fühlt sich verfolgt, hofft auf Hilfe, die nicht kommt, und steigt schließlich in einer unbekannten Straße aus... - Die Sprache Herta Müllers ist unverwechselbar, hart ohne Sentimentalität, aber nuancenreich und fähig, vielfache Bedrohungen bis zur Auflehnung oder Resignation zu steigern. Der Mensch ist gefangen in seinen sexuellen Bedürfnissen, in den Zwängen eines Geheimdienstes, in seiner Angst, - kann er sich befreien? - Für literarisch aufgeschlossene Leser zu empfehlen.

"Ich bin bestellt." Eine junge Frau in einer Großstadt in Rumänien auf dem Weg zum Verhör beim Geheimdienst. Sie hat diese Fahrt mit der Straßenbahn schon oft machen müssen, doch diesmal hat sie aus einer Vorahnung heraus Handtuch, Zahnpasta und Zahnbürste eingepackt. Unterwegs lässt sie ihr Leben an sich vorüberziehen: die Kindheit in der Provinz, die halberotische Gier nach dem Vater, die Deportation der Großeltern, das sporadische Glück, das ihr mit Paul gelingt, auch wenn sein Trinken für ihre Liebe eine Last ist. Außen: starre Uhrzeiten, Haltestellen, ein- und aussteigende Personen, vorbeiziehende Straßen. All dies soll ablenken und führt doch immer wieder zurück zu: "Ich bin bestellt."
Doch an diesem Tag hält der Fahrer an der Station, an der sie aussteigen muss, nicht an. Und sie beschließt zum ersten Mal, nicht zum Verhör zu gehen.

Herta Müller wurde 1953 im deutschsprachigen Nitzkydorf im Banat in Rumänien geboren. Sie studierte in Temeswar rumänische und deutsche Literatur. Sie arbeitete nach dem Studium in einer Maschinenbaufabrik als Übersetzerin. Weil sie sich weigerte, ihre Kollegen für den rumänischen Geheimdienst Securitate zu bespitzeln, verlor sie ihre Stelle, fand danach nur noch Aushilfstätigkeiten und geriet selbst ins Visier der Securitate. Es folgten Verhöre und Hausdurchsuchungen und die Verleumdung. 1987 konnte sie nach Berlin ausreisen, wo sie heute noch lebt. Ihre Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zuletzt wurden ihr der Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museum Berlin sowie der Internationale Brückepreis der Europastadt Görlitz/Zgorzelec verliehen und sie wurde in den Orden Pour le mérite aufgenommen. 2009 erhielt sie den Literaturnobelpreis. Ihr Werk wurde in über 50 Sprachen übersetzt und erscheint auf Deutsch bei Hanser, zuletzt die Collagenbände Im He
imweh ist ein blauer Saal (2019) und Der Beamte sagte (2021) sowie Eine Fliege kommt durch einen halben Wald (2023).
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