Alte Liebe

Roman

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medienprofile-Rezension

Belanglose Geschichte eines Ehepaars, das seit fast 40 Jahren verheiratet ist.
Harry ist Rentner und hat wenig mehr Interessen in seinem Leben als seinen Garten und Biertrinken. Lore steht am Ende ihres Arbeitslebens als Bibliothekarin und ihr, die Kultur im allgemeinen und Literatur im besonderen liebt, ist bange vor dem Rentnerdasein, das sie allein mit ihrem Harry, mit dem sie seit fast 40 Jahren verheiratet ist, in relativer Ereignislosigkeit wird verbringen müssen. Sorgen macht ihr zudem die bevorstehende dritte Hochzeit ihrer Tochter Gloria mit einem Mann, der wenig mehr zu bieten hat als Geld und gute Herkunft. - Abwechselnd lässt das Autorenduo Heidenreich/Schroeder die beiden Eheleute in Monolog und Dialog zu Wort kommen. Was man da zu lesen bekommt, ist jedoch leider alles andere als interessant. Stattdessen werden Klischees vom alten Zausel und der frustrierten Ehefrau aufs holzschnittartigste ausgewalzt. Und es kommt, wie es kommen muss, die beiden finden auf wundersame Weise wieder zueinander und weil das noch nicht genügt, muss Lore just in diesem Augenblick von dieser Welt scheiden und ihren Harry allein und in tiefster Traurigkeit versunken zurücklassen. Ein rührseliges Stück Literatur, das man ebenso schnell wieder vergisst, wie man es gelesen hat.

Alte Liebe rostet nicht. Aber die Zeit ist an Lore und Harry nach 40 Jahren Ehe nicht spurlos vorbeigegangen. Die leidenschaftliche Lore hat Angst, bald mit dem frisch pensionierten Harry untätig im Garten zu sitzen. Nur in einem sind sich die Alt-Achtundsechziger einig: Ihre Tochter Gloria hat alles nur Mögliche im Leben falsch gemacht! Nun will Gloria in dritter Ehe einen steinreichen Industriellen heiraten, der auch noch ihr Vater sein könnte. Wie konnte es so weit kommen? Elke Heidenreich und Bernd Schroeder erzählen in umwerfenden Dialogen die Geschichte eines Ehepaars, in der sich eine ganze Generation wiedererkennen kann. Komischer sind die Szenen einer Ehe noch nicht erzählt worden.

Elke Heidenreich lebt in Köln. Sie studierte Germanistik und Theaterwissenschaft und arbeitete bei Hörfunk und Fernsehen. Für ihr Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Ernst-Johann-Literaturpreis 2021. Bei Hanser erschienen u.a.: Der Welt den Rücken (Erzählungen, 2001), Passione (Liebeserklärung an die Musik, 2009), Alles kein Zufall (Kurze Geschichten, 2016), Männer in Kamelhaarmänteln (Kurze Geschichten über Kleider und Leute, 2020) und zuletzt Ihr glücklichen Augen (Kurze Geschichten zu weiten Reisen, 2022). Im Kinder- und Jugendbuch veröffentlichte sie u.a. Nero Corleone kehrt zurück (mit Quint Buchholz, 2011), Nurejews Hund (mit Michael Sowa, 2013) und Erika (mit Michael Sowa, 2015). 2023 folgte Frau Dr. Moormann & ich (Illustration: Michael Sowa).
Bernd Schroeder, geboren 1944 im heute tschechischen Aussig, wuchs im oberbayerischen Fürholzen auf. Er lebt in Berlin. Als Autor und Regisseur zahlreicher Hör- und Fernsehspiele erhielt er 1986 den Adolf-Grimme-Preis und 1992 den Deutschen Filmpreis. Zuletzt erschienen bei Hanser: Hau (Roman, 2006), Alte Liebe (Roman, 2009, mit Elke Heidenreich), Auf Amerika (Roman, 2012), Wir sind doch alle da (Roman, 2015) und Warten auf Goebbels (Roman, 2017).

"Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch liebenswert machen, und die klugen Gedanken von Heidenreich und Schroeder, die es veredeln: Was bietet das Leben mit Mitte 60? Was passiert mit den Idealen von 68? Was mit der Liebe?" Angela Wittmann, Brigitte, 09.09.09

"Ein wunderbar leicht dahinfließender Dialogroman, der aber letztlich schwer wiegt. Ein bühnenreifes Capriccio." Mathias Schreiber, Der Spiegel, 31.08.09

"Kinder, Männer, Alte: lesen! Elke Heidenreich und Bernd Schroeder raufen sich literarisch zusammen und lassen ihr gemeinsam alt gewordenes und jung gebliebenes Romanpärchen munter über Gott, die Welt und die Literatur räsonieren." Martin Halter, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.09
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