Die Liebesgeschichtenerzählerin

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medienprofile-Rezension

Aus dem Vorhaben, einen Roman über die Liebe einer Vorfahrin zu einem holländischen Prinzen zu schreiben, wird eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und dem der Eltern.
Ende der sechziger Jahre ist die nahezu 50 Jahre alte Marie von Mollnitz alleine unterwegs in Holland, um Recherchen anzustellen. Seit Langem plant sie, einen Roman zu schreiben. Einen Roman, der die geheime Liebesgeschichte des Prinzen von Holland und späteren Königs mit Maries Urururgroßmutter erzählen soll. Am Meer sitzend drängen sich die Erinnerungen an den Vater, einen U-Boot-Kapitän im Ersten Weltkrieg in den Vordergrund. Sie sind gezeichnet von Kaisertreue, Krieg, Schuld und Verdrängung aber auch von einer sich zart entwickelnden Liebesgeschichte in Mecklenburg. Marie, die "Liebesgeschichtenerzählerin", lässt auf der Heimreise die Gedanken fließen. Es sollen nun drei Romane entstehen, auch einer über ihre eigene Ehe, die einer ungewissen Zukunft entgegengeht. - Friedrich Christian Delius, mehrfach ausgezeichneter Schriftsteller, hat einen Roman geschrieben, der den Leser nachdenklich zurücklässt. Es gelingt ihm wunderbar, die Geschichten dreier Generationen, die allesamt von Kriegen geprägt sind, in Beziehung zu setzen. Absatzlange Sätze vermitteln die Atemlosigkeit der an die Oberfläche drängenden Erinnerungen. Das graue Cover lässt bereits vermuten, dass den Leser keine romantischen Geschichten erwarten. Der Roman lebt von der Realität, in der schwere und schöne Lebenszeiten ihren Platz haben. Sehr lesenswert!


Drei Epochen, drei Kriege, eine Familie: ein bewegender Roman, inspiriert von der Familiengeschichte des Autors
Eine Frau, für ein paar Tage frei von Pflichten, Mann und Kindern, fährt im Januar 1969 von Den Haag über Amsterdam nach Frankfurt. Drei Liebesgeschichten gehen ihr durch den Kopf: ihre eigene, die ihrer Eltern, die einer Vorfahrin während der napoleonischen Kriege. Davon möchte sie erzählen, aber die Geschichten und Leben verflechten sich immer mehr. Das Erinnern der reisenden Erzählerin wird zur Befreiung, auch von der Gefühlsarmut und Sprachlosigkeit der Männer.

Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom, gestorben 2022 in Berlin, wuchs in Hessen auf und lebte seit 1963 in Berlin. Zuletzt erschienen der Roman «Wenn die Chinesen Rügen kaufen, dann denkt an mich» (2019) und der Erzählungsband «Die sieben Sprachen des Schweigens» (2021). Delius wurde unter anderem mit dem Fontane-Preis, dem Joseph-Breitbach-Preis und dem Georg-Büchner-Preis geehrt. Seine Werkausgabe im Rowohlt Taschenbuch Verlag umfasst derzeit einundzwanzig Bände.

Delius schreibt voller Liebe zu seiner Hauptfigur, der man sich als Leser nicht entziehen kann. Leipziger Volkszeitung
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