Schmale Pfade

Roman

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medienprofile-Rezension

Unwillige Rückschau auf die verdrängte Vergangenheit.
Beinamputiert, dem Alkohol verfallen, zieht sich der Ornithologe Jim in das Sommerhaus seiner Familie auf Fox Island zurück. Eine Insel, die ihn schon immer an Stevensons Schatzinsel erinnerte. Doch aus der Ruhe und dem einsamen In-den-Tod-trinken wird nichts, denn sein alter Freund Tosca schickt ihm seine Tochter mit der Bitte, sie bis zum Beginn ihres Medizinstudiums zu behüten. Unweigerlich ruft sie in Jim Erinnerungen an den Pazifikkrieg 1943 wach, als er japanische Schiffe ausspionierte, dabei die Vogelwelt studierte und seine Arbeit über alles stellte. - Alice Greenways Geschichte um den grantigen Jim braucht die volle Aufmerksamkeit des Lesers, da sie viel in Zeiten und Orten hin- und herspringt. Wer sich jedoch darauf einlässt, kann ihre vielseitige Sprache und ihre schönen Bilder genießen. Greenway ist eine Autorin der leisen Töne, in die sie aber auch die Grausamkeiten des Krieges und selbst verschuldetes Leid mit einbindet. Etwas Besonderes. (Übers.: Klaus Modick)

Der alte Jim Kennoway hat seine Frau verloren und mit ihr den Willen zu leben, nun wohnt er zurückgezogen auf einer Insel vor der Küste Maines. Der einst anerkannte Ornithologe hat inzwischen nur noch drei Dinge im Sinn: trinken, rauchen und vergessen. Doch mitten im Sommer taucht ein ungewöhnliches Mädchen bei ihm auf. Cadillac Baketi, eine junge Salomonerin, hoch aufgeschossen, schlau und erfrischend unverblümt, ist die Tochter von Tosca - gemeinsammit ihm als Inselscout hatte Jim 1943 während des Pazifikkriegs japanische Schiffe ausgespäht. Jetzt, dreißig Jahre später, schickt ihm Tosca seine Tochter, denn sie soll sich an das Leben in Amerika gewöhnen, bevor sie im Herbst ihr Medizinstudium in Yale beginnt. Jim ist bedient, er kann keinen Besuch gebrauchen- und schon gar keinen, der Erinnerungen an den Krieg, seine Jugend und seine große Liebe heraufbeschwört. Möglicherweise aber ist Cadillac genau die Richtige, um ihm dabei zu helfen, seinen Frieden mit einem düsteren Kapitel
seiner Vergangenheit zu machen.In einer an Bildern reichen, intensiven Sprache erzählt Alice Greenway die Geschichte eines Mannes, den das Schicksal im Lauf seines Lebens immer aufs Neue herausgefordert hat. Die sommerliche Küstenlandschaft Maines und die Wildheit des Südpazifiks bilden die Kulisse für diesen bewegenden Roman, in dem Erinnerungen an eine dunkle Vergangenheit auf irritierend schöne Weise eingebettet sind in Beschreibungen einer Natur, die ein Versprechen von Glück und Verheißung in sich trägt - und weder Gewalt noch Krieg duldet.

Alice Greenway, 1964 in Washington, D. C. geboren, wuchsals Tochter eines Auslandskorrespondenten in Hongkong,Bangkok, Washington, Jerusalem und Massachusetts auf;später studierte sie an der Yale University. Ihr erster Roman,Weiße Geister (mare 2008), war ein großer Erfolg bei Publikumund Presse. Alice Greenway lebt in Edinburgh, Schottland.Klaus Modick, geboren 1951, studierte Germanistik, Kunstgeschichte,Philosophie und Geschichte, promovierte überLion Feuchtwanger und lebt heute als freier Schriftstellerund Übersetzer in Oldenburg. Sein zuletzt erschienenerRoman Konzert ohne Dichter (2015) hielt sich monatelangauf der Spiegel-Bestsellerliste. Für sein umfangreiches Werkwurde Klaus Modick mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
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