... und sie wickelte ihn in Lumpen und Liebe

Neue Blicke auf Weihnachten

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medienprofile-Rezension

Weihnachten - Realität und Herausforderung, aufzubrechen und Mensch zu werden.
Was fällt Ihnen zu Weihnachten ein? "Oh du fröhliche" und feierliche Gottesdienste? Geschenke, reichliches und gutes Essen, Hektik davor, Streit danach? Bernd Mönkebüscher, Pfarrer in Hamm, hält dagegen. "Weihnachten ist nicht 'es war einmal ...'. Weihnachten ist heute." Dass Gott Mensch wurde, soll das heißen, ist keine schöne Legende, sondern Realität. Käme Jesus Christus in diesem Jahr auf die Welt, wir müssten ihn unter den Menschen suchen, die vor der Terrororganisation Islamischer Staat fliehen, unter denen, die vor Perspektivlosigkeit und Willkür fliehen und versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. "Die Geburt Jesu / ist der Beginn seines Weges an der Seite der Geringen, / nicht die romantische Pause am Ende eines Jahres", schreibt Mönkebüscher. "Das Weihnachtsevangelium ist kein Stimmungsmacher, / aber es gibt denen eine Stimme, / die keinen Platz, keinen Raum im Bewohnten und Gewohnten haben, / die keinen Platz in den Kirchen / und an den Tischen der Satten finden. / Sie haben den als Bruder, / der ganz unten angekommen ist." Dem Autor geht es nicht um Kultur- und Konsumkritik. Ihn treibt die Sorge um, dass die Worte und Bilder, die nötig sind, um von Jesus zu erzählen, nicht mehr Wegweiser sind, sondern bereits für das Ziel gehalten werden. Er sieht die Gefahr, dass Krippe und Weihnachtsbaum Selbstzweck geworden sind, der blind macht für das Wesentliche: Dass Gott Mensch geworden ist, sich auf die Seite der Armen, Benachteiligten und Heimatlosen geschlagen und uns gezeigt hat, was menschlich sein heißt. Glauben heißt daher, so Mönkebüscher, diese Geschichte lebendig werden lassen, in mir und in Dir. Die Texte, wie Verse gesetzt, stiften Unruhe. "Wann war dein letzter Aufbruch?", fragt der Autor im Text über die Sterndeuter. Gleichzeitig laden sie ein, sie Zeile für Zeile zu bedenken, um Weihnachten näherzukommen. Ein Buch für Menschen, denen Lichterglanz und Geschenke nicht genügen, um Weihnachten zu feiern.

Wie gelingt es uns, die Weihnachtsbotschaft zu retten? Ihr wieder den Ort zu geben, der sie "heutigt", der sie nicht in eine idyllisierte Vergangenheit presst und damit blutleer werden lässt?Bernd Mönkebüscher und ein Team pastoraler Mitarbeiter verfolgen seit einigen Jahren den Ansatz, die Vorstellung all der niedlichen Weihnachtsbilder aufzubrechen, die gewohnte Krippe in ungewohntem Umfeld zu placieren.Die Texte machen deutlich: Jesu Platz ist nicht in der warmen Stube, sondern draußen, bei den Übersehenen, bei den Gemiedenen, bei den Untersten. Das Weihnachtsevangelium gibt denen eine Stimme, die keinen Platz im Bewohnten und Gewohnten haben, die keinen Platz in den Kirchen und an den Tischen der Satten finden. Sie haben den als Bruder, der ganz unten angekommen ist.

Bernd Mönkebüscher, geboren 1966 in Werl, Priesterweihe 1992, seit 2007 Pfarrer in Hamm.
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